Frieden für die Ukraine – aber wie?
Gibt es christliche Antworten?
Ein breites Bündnis hat in Korbach mehrmals erfolgreich zu Friedenskundgebungen für die Ukraine aufgerufen. Alle waren sich einig: Der Angriffskrieg gegen die Ukraine ist aufs schärfste zu verurteilen, die Ukraine soll tatkräftige Solidarität für ihren Verteidigungskampf erhalten, am Ende soll sie wieder in Frieden leben können. Aber wie kann der Weg dorthin aussehen? Verschiedene Meinungen prallen zum Teil heftig aufeinander, es gibt auch viel Nachdenklichkeit und sogar Hilflosiskeit bei der Suche nach dem Weg.
Zeitweise ereilte mich das Gefühl, bei den Konflikten dieser Zeit, nicht genau genug hinzuschauen und unzureichend informiert zu sein. Meine Scheuklappen wurden dank des profunden Wissens von Ralf Becker geöffnet! Danke.
Herr Ralf Becker von der ökumenischen Gemeinschaft in Diemelstadt-Wethen stellte die verschiedenen in der Diskussion befindlichen christlichen Antwortversuche auf diese sehr ernste und dringliche Frage vor.
Er beleuchtete Bezüge des aktuellen Friedensworts der katholischen Bischöfe ebenso wie die Äußerungen des Papstes und die aktuelle Diskussion um die Fortentwicklung der evangelischen Friedensethik. Auch Lösungsvorschläge aus der Friedens- und Konfliktforschung, aus dem Globalen Süden sowie aus der europäischen Geschichte wurden vorgestellt.
Herr Becker ist Projektkoordinator der bundesweiten zivilgesellschaftlich-kirchlichen Initiative „Sicherheit neu denken – von der militärischen zur zivilen Sicherheitspolitik“ und im katholischen und evangelischen Bereich als Fachmann und Referent für dieses Fachgebiet engagiert. Von 2012 bis 2019 koordinierte er den in Wethen ansässigen Verein „gewaltfrei handeln“, der seit 1992 deutschlandweit professionelle zivile Friedensfachkräfte ausbildet und in ihrem weltweiten Wirken vernetzt. Als katholischer Christ ist Ralf Becker auch in der katholischen Kirche engagiert.
Die Teilnehmer diskutierten mit dem Referenten und untereinander über das Thema.